Nazaré
Nicht versäumen
- bis zu Sítio hinaufgehen
- die Fischgerichte genießen
- sich an den Heldentaten der wagemutigsten Surfer und Bodyboarder erfreuen
- den Sonnenuntergang am Strand ansehen
Der Strandort Nazaré mit seinem milden Klima und seiner natürlichen Schönheit hat sehr alte Traditionen, die mit den Kunstfertigkeiten der Fischerei verbunden sind.
Die lange, halbmondförmige Sandfläche, die auch die Meeresfront der Stadt darstellt, ist wegen ihrer Schönheit und wegen der farbenfrohen Sonnenschirme bekannt, die den weißen Sandstrand schmücken, der im Blau des Wassers seinen Kontrast findet.
Dieses ist der Strand Portugals, an dem die Fischereitraditionen am farbenfrohesten sind, und nicht selten begegnen wir Fischhändlerinnen, die noch ihre sieben Röcke tragen, wie es die Tradition vorschreibt. An einem Samstagnachmittag in den Sommermonaten ist es unerlässlich, dass wir uns auf die Strandpromenade setzen und uns das interessante Schauspiel der „Xávega-Kunst“ ansehen, bei dem die mit Fischen gefüllten Netze aus dem Meer eintreffen und die Frauen ihre Verkaufsangebote ausrufen. Wenn wir die Worte nicht genau verstehen, ist das nicht weiter besorgniserregend. Es sind Codes, die häufig nur ihnen bekannt sind.
Wenn wir uns Richtung Meer wenden, sehen wir auf der rechten Seite eine interessante Landspitze. Es handelt sich um Sítio, von wo aus wir einen der bekanntesten Rundblicke über die portugiesische Küste haben. Es sind 318 Meter Felsgestein, das von der Spitze bis ins Meer fällt, die man, wenn man zu den Mutigsten gehört, zu Fuß erreicht oder sonst mit der Kabelbahn. Oben treffen wir auf die Kapelle Ermida da Memória, wo man sich die Legende über ein Wunder erzählt, das die Jungfrau Maria vollbrachte, als sie verhinderte, dass sich das Pferd eines Edelmannes, D. Fuas Roupinho, in den Abgrund stürzte. Ob wahr oder nicht, am Aussichtspunkt Miradouro do Suberco sieht man den Abdruck, den das Hufeisen an jenem nebligen Morgen des Jahres 1182 hinterlassen hat. In Sítio können wir auch noch das Sanktuarium Santuário de Nossa Senhora da Nazaré besuchen und nicht weit entfernt davon das Museum Museu Dr. Joaquim Manso, wo wir weitere Einzelheiten über die Traditionen Nazarés erfahren.
Wenn wir Zeit für eine Wanderung haben, erreichen wir von Sítio aus, indem wir den Park Parque da Pedralva durchqueren, Pederneira, einen natürlichen Aussichtspunkt mit einem Blick über die Küste von Nazaré, den man nicht versäumen darf.
Im Augenblick sind die Wellen und das Surfen die große Attraktion dieser Stadt dank des „Canhão da Nazaré“ (Kanone), einem geomorphologischen Unterwasserphänomen, durch das sich gigantische und perfekte Wellen bilden können. Es handelt sich um die größte Unterwasserschlucht Europas, 170 Kilometer entlang der Küste, die bis in 5000 Meter Tiefe herabreicht.
Der Surfer Garrett McNamara aus Hawaii machte das Phänomen in der Welt bekannt, als er 2011 die mit etwa 30 Metern größte Welle der Welt auf sandigem Untergrund am Nordstrand machte, den Preis Billabong XXL Global BigWave Awards gewann und einen Rekord des Guiness Book schlug. Ähnlich wie er besuchen Surfer aus aller Welt jedes Jahr Nazaré, um sich ins Meer zu wagen. Am Strand sind auch Sonnenbäder beliebt, die eine ausgezeichnete Plattform darstellen, von der aus man die Heldentaten dieser jungen Leute bewundern kann.
Um Nazaré kennenzulernen, muss man auch einen entspannten Bummel durch die engen, senkrecht zum Strand verlaufenden Straßen machen und eine Pause in einem der Restaurants, um ein Gericht aus marisco fresco (frische Schalentiere), peixe grelhado (gegrillter Fisch) oder eine leckere caldeirada (Fischsuppe) zu kosten. Und am Ende des Tages gibt es nichts Schöneres als den Sonnenuntergang auf einer der Terrassen mit Meerblick zu genießen, wenn die Lichter angehen und es Nacht wird.