Fátima, eine Reise zum Altar der Welt
Begeht den hundertsten Jahrestag im Jahr 2017, das Sanktuarium von Fátima ist einer der wichtigsten Bezugspunkte des Marienkults, zu dem Pilger aus aller Welt kommen.
Der Ort, an dem sich das Santuário de Fátima befindet, Cova da Iria, war bis 1917 ein unbekannter Ort im Kreis Ourém, in der Gemeinde Fátima. In jenem Jahr veränderte ein religiöses Ereignis für immer seine Geschichte und Bedeutung, als drei Hirtenkinder, Jacinta, ihr Bruder Francisco und ihre Cousine Lúcia, Zeuge mehrerer aufeinanderfolgender Erscheinungen von Nossa Senhora do Rosário (Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz) wurden. Das Phänomen, anfangs von der Kirche mit Widerstand betrachtet, aber vom Volk geliebt, wurde erst 1930 vom Bischof von Leiria anerkannt. Von da an machte der Ort eine bemerkenswerte Entwicklung durch, die dazu führte, dass Fátima 1977 zur Stadt und 1997 zur Großstadt erhoben wurde.
Die weltweite Bedeutung des Sanktuariums wurde in der Zeit von Papst Johannes Paul II., der ein erklärter Verehrer von Nossa Senhora de Fátima war, noch größer, als er sich 1982 aus Dankbarkeit dorthin begab, weil er ein Jahr zuvor ein Attentat überlebt hatte. Im Jahr 2000, bei seinem dritten Besuch vor Ort, kündigte er die Seligsprechung von Jacinta und Francisco an, denen der Vatikan eine Wunderheilung zuerkannte.
Der 13. Mai war der Tag der ersten Erscheinung, an die sich weitere am gleichen Tag der folgenden Monate bis Oktober anschlossen, er markiert auch die wichtigsten Feierlichkeiten von Fátima. Einer der bedeutungsvollsten Momente ist die Kerzenprozession in der Nacht des 12. Mai, bei der die vielen tausend Kerzen der Gläubigen, die den großartigen Platz des Sanktuariums füllen, diesem Ort eine magische Atmosphäre von religiöser Gemeinschaft und Hingabe verleihen. Genauso beeindruckend ist die Abschiedsprozession am 13.
Aber jeden Monat, vor allem am 12. und 13., kommen Tausende Pilger nach Fátima, geführt von ihrem Glauben. Sie machen sich aus verschiedenen Teilen des Landes auf, viele von ihnen unternehmen die Reise zu Fuß und folgen Wegen und Pfaden. Um diese Bewegung zu unterstützen, wurden vier Fátima-Wege ausgeschildert, der Tejo-Weg, der Nordweg, der Nazaré-Weg und der Küstenweg, denen mithilfe der Markierungen auf dem Boden einfach gefolgt werden kann, auch von Personen, die die Region nicht gut kennen.
Auch wer nicht gläubig ist, bleibt bei einem Aufenthalt im Sanktuarium von seiner Pracht, seiner spürbaren Spiritualität und seiner Symbolkraft nicht unberührt.
Wenn man auf den Recinto das Orações (Platz der Gebete) tritt, sieht man an einem Ende die Basílica de Nossa senhora do Rosário de Fátima mit ihrem hohen Turm von 65 Metern. In der Mitte befindet sich das Monumento ao Sagrado Coração de Jesus (Denkmal des heiligen Herzen Jesu), und an einer Seite liegt die Capela das Aparições (Kapelle der Erscheinungen), genau dort, wo Nossa Senhora die Hirtenkinder darum bat, eine Kapelle zu bauen.
Am anderen Ende wurde 2007 die Kirche Igreja da Santíssima Trindade - Basílica Menor eingeweiht, eine moderne architektonische Arbeit mit einem Durchmesser von 125 Metern, ohne Zwischenstützen, die 8700 Menschen aufnehmen kann. Das Projekt wurde vom griechischen Architekten Alexandros Tomazis entworfen unter Mitarbeit anderer Künstler wie den Portugiesen Álvaro Siza Vieira und Pedro Calapez. Außen sehen wir ein hohes Bronzekreuz des Deutschen Robert Schad.
Im Jahr 2017 wird das hundertste Jubiläum der Erscheinungen mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm gefeiert, mit Konzerten, Ausstellungen und Veranstaltungen. Der Höhepunkt findet am 12. und 13. Mai statt, wenn Seine Heiligkeit Papst Franziskus an den üblichen religiösen Feiern teilnimmt.
Im Ort kann man neben dem Sanktuarium auch noch das Museu de Arte Sacra e Etnologia (Museum für Sakralkunst und Ethnologie), das Museu de Cera (Wachsfigurenmuseum), das Museu Fátima 1917 und die Presépio e Aldeia de Belém Animados (Krippe und Dorf Bethlehem mit beweglichen Figuren) besuchen.
Etwa zwei Kilometer entfernt liegt Aljustrel, wo die Hirtenkinder lebten. Um die Geschichte zu rekonstruieren, muss man sich noch nach Loca do Anjo und Valinhos begeben, anderen Orten, die mit den Erscheinungen in Verbindung stehen.
Zum Kennenlernen der Gegend schlagen wir eine Strecke vor, die durch Leiria führt, die Küste zwischen den Strandorten São Pedro de Moel und Nazaré entlanggeht und auf zwei Baudenkmäler trifft, die als Weltkulturerbe klassifiziert sind, das Kloster Mosteiro da Batalha und das Kloster Mosteiro de Alcobaça.